Über den Autor
Co-Autoren
Dr. Nadine von Krockow, Dr. Sascha-Juri Gentner, Dr. Paul Weigl
Die naturidentische Sofortimplantation in der ästhetischen Zone
Thema
Einleitung
Heutzutage ist der Einzelzahnersatz mit einer implantatgetragenen Krone die häufigste Indikation zur dentalen Implantation.1 Die Sofortimplantation stellt ein praxisnahes Indikationsspektrum dar. Für den Patienten bietet die anschließende Sofortversorgung eine ideale Lösung, um den Zahnverlust im Frontzahnbereich direkt zu kompensieren.2
Material und Methoden
Ein 25-jähriger Patient, mit unauffälliger allgemeinmedizinischer Anamnese, stellte sich mit einer Kronenfraktur des Zahnes 21 in der Klinik „MKG Hochrhein“ vor. Nach Extraktion der Wurzel mittels minimalinvasiver lappenloser Methode (Benex®-System, Helmut Zepf Medizintechnik, Tuttlingen) erfolgte die Sofortimplantation (ANKYLOS® Länge 11 mm, Durchmesser 3,5 mm, DENTSPLY Implants, Deutschland) in die Extraktionsalveole. Für die sofortige provisorische Versorgung wurde die intraorale Registrierung der Implantatposition vorgenommen. Bei der direkten provisorischen Versorgung ist die Schaffung eines Weichgewebsprofils, das im Idealfall dem des natürlichen gesunden Zahnes entspricht, das Hauptziel. Die Verwendung der natürlichen Zahnkrone bietet diese Möglichkeit. Bezüglich der definitiven prothetischen Versorgung haben sich individuelle CAD/CAM-Abutments bewährt. Das individuelle Abutment kann die Forderungen nach einem wurzelförmigen Durchtrittsprofil und einer maximalen Retention gegenüber der Implantatkrone erfüllen.
Diskussion
Für den implantat-prothetischen Ersatz eines Frontzahnes in einer geschlossenen Zahnreihe sollten verschiedene biologische, chirurgische sowie restaurative Faktoren beurteilt werden. Das hier vorgestellte Konzept ermöglicht es bei korrekter Patientenauswahl, ein prognostizierbares, ästhetisches und naturidentisches Erscheinungsbild zu erzielen.3
Ergebnis
Zwei Jahre nach Sofortimplantation zum Ersatz des linken mittleren Schneidezahnes konnte ein Erhalt des fazialen Gingiva-Niveaus sowie ein stabiler periimplantärer Knochenzustand erreicht werden.
Bildergalerie (16)
Literatur:
- Michael M. Bornstein/Sandro Halbritter/Hendrik Harnisch/Hans-Peter Weber/Daniel Buser. 2008. "A retrospective analysis of patients referred for implant placement to a specialty clinic: indications, surgical procedures, and early failures." The International Journal of Oral and Maxillofacial Implants. 23 (6): 1109-1116.