Über den Autor
Co-Autoren
Dr. Mischa Krebs, Prof. Dr. Georg-Hubertus Nentwig
Navigierter allogener Knochenblock mit SIMPLANT® und Osteograph®
Thema
Einleitung
Digitale Verfahren in der Zahnmedizin ermöglichen nicht nur die präzise Planung und Durchführung einer Implantation oder prothetischen Versorgung, sondern auch die navigierte Knochenrekonstruktion.
Mit der SIMPLANT®-Software (DENTSPLY Implants, Mannheim) und dem Osteograph® (Argon, Bingen am Rhein) kann Guided Surgery auch im Bereich der Knochenrekonstruktion angewendet werden.
Allogener Knochen (humaner Spenderknochen) ist neben autologem Knochen ein mögliches Knochenersatzmaterial. Gegenüber autologem Knochen bietet es einige Vorteile wie geringere zusätzlich Morbidität, kürzere Operationszeit, unbegrenzte Verfügbarkeit und eine lange Haltbarkeit.
Ausgangssituation
Bei einer 65-jährigen Patientin bestand ein Knochendefizit in Regio 11 nach Extraktion und vorangegangener Wurzelspitzenresektion mit Rezidiv. Die Extraktion des Zahnes erfolgte drei Monate vor Knochenaugmentation.
Material und Methode
Mittels der SIMPLANT®-Software wurde eine 3D-Knochenblockaugmentation geplant und konstruiert. Durch die Kombination von DVT-Röntgentechnik, den Planungsdaten der SIMPLANT®-Software und einer modernen Frästechnik wurde ein passgenaues Kunststoff-Modell erzeugt. Intraoperativ wurde der allogene Knochenblock (Osillium, OsteoGraft®, Argon, Bingen am Rhein) mittels Osteograph® kopiergefräst und direkt an das Empfängerbett angeschraubt. Fünf Monate später erfolgte die Entfernung der Fixationsschrauben und die Implantation (ASTRA TECH Implantat System™ EV, DENTSPLY Implants, Deutschland).
Ergebnis
Der Knochenblock heilte innerhalb von fünf Monaten komplikationslos ein. Ein OsseoSpeed™ EV 3,6 S – 11 mm Implantat konnte mit 35 Ncm Drehmoment wie geplant inseriert und sofort belastet werden.
Videogalerie (1 Video )
Zusammenfassung:
Die zeitaufwendige intraoperative Anpassung und Modellierung des Knochenblocks entfällt und kann direkt präoperativ durchgeführt werden. Dies reduziert die OP-Dauer wesentlich, was zu einer geringeren postoperativen Schwellung führt. Die erreichte präzise Passgenauigkeit führt zu einem flächigen Anliegen, welches die Einheilung des Transplantates wesentlich unterstützt. Allogene Knochenblöcke können im Vergleich zu autologen bei geringerer Morbidität gleichwertige augmentative Ergebnisse erzielen.